19. August 2013

Gut, besser, Top Coats!


Ich geb es ja zu, ich bin Top-Coat versessen. Eine Schicht Überlack ist das Tüpfelchen auf dem i, wenn es um Maniküre geht. Irgendwie verschmilzt dadurch alles zu einem Ganzen und schaut einfach besser aus (und im Hintergrund hört man dann Engelchöre jubilieren, so stelle ich mir das vor :D). Und wenn möglich hält der Lack dann auch noch länger, wundervoll ;)
Ich warne deshalb auch gleich hier zu Beginn: Das ist ein langer Post, ich lasse mich da jetzt länger drüber aus! Um 10 Top Coats soll es gehen, die ich gerade verwende oder verwendet habe (2 sind deshalb auch nicht auf den Fotos, mehr dazu aber gleich unten). Bewertet habe ich sie im Schulnotensystem von 1 bis 5, für einen schnelleren Überblick.

Essie Good To Go

Jaja, der Good To Go… meiner Meinung nach der Überlack, der trotz Internetruhm nicht “worth the hype” ist, wie’s so schön heißt. Er trocknet schnell, ja. Zumindest die erste Hälfte der Flasche. Aber das macht er auch nicht schneller als der Better Than Gel Nails von Essence (High Gloss), der nur ca. ein Viertel davon kostet. Überhaupt sind sich die beiden von der Textur ähnlich und auch das Endergebnis  ist, wenn vollständig trocken, sehr schön glänzend und kratzresistent. Wenn man dann aber vom Good To Go etwa die Hälfte des Inhalts verbraucht hat, wird der Rest sehr schnell zähflüssig (damit hätte ich noch nicht so ein großes Problem, außerdem könnte man’s mit Verdünner probieren, was ich aber nicht gemacht habe). Und, mein Hauptkritikpunkt: er zieht sich beim Trocknen zusammen („shrinking“ sagen die einfallsreichen englischsprachigen Kolleginnen glaub ich dazu ;)). Das Ergebnis sind unschöne Ränder und frisch aufgetragener Nagellack mit Tipwear, als ob man den Lack schon 5 Tage drauf hätte. Ich hab meinen aufgebraucht und deshalb auch kein Foto davon, schaut vom Fläschchen her aber sowieso aus wie alle Essie Lacke bzw. eben auch wie der  No Chips Ahead, der auf dem Foto ist.
Für den horrenden Preis werde ich mir den Good To Go aber sicher nicht nachkaufen, es gibt besseres.

Preis: ca. 10€ für 13,5ml
Note: 4


Essence Gel-Look Top Coat

Gel stimmt hier wirklich. Dieser Überlack ist sehr dickflüssig und der Pinsel ein bisschen sperrig. Er gehört eher zu den gemächlichen Trocknern, eine Rekordzeit legt er dabei nicht hin. Allerdings wird das auf dem Fläschchen auch nicht behauptet, also bricht er damit keine Versprechen. Wer Zeit hat, ein bisschen zu warten, wird dafür mit einem schönen Finish belohnt.
So wirklich begeistert bin ich nicht, vielleicht sollte ich ihn aber auch noch öfter probieren. Trotzdem denke ich, dass man mit dem Überlack von Sally Hansen oder dem Better Than Gel Nails ein ähnliches Ergebnis erzielen kann, ohne eine halbe Stunde die Hände in die Luft halten zu müssen.

Preis: ca. 1,75€ für 8ml
Note: 3

Sally Hansen Insta-Dry

Hier bin ich zwiegespalten. Ich dachte zuerst, ich hätte meine neue Top-Coat-Liebe gefunden, aber dann hat sich herausgestellt, dass ein zweiter Blick nicht schadet. Der Lack soll nach ca. 2 Minuten Trocknungszeit über den Farblack aufgetragen werden und rühmt sich damit, in Windeseile „dry to touch“ zu sein. Das stimmt so weit auch. Wer aber bald wieder an die Arbeit möchte und dabei seine Hände braucht, sollte diesen Überlack besser nicht lackieren, denn Abdrücke und Kratzer kann man auch am nächsten Tag noch in den Lack stempeln. Wirklich sehr schade, dass das gel-artige Finish so lange zum Durchtrocknen braucht. Wem es also wichtig ist, dass der Farblack fürs erste geschützt und vor allem nicht mehr klebrig ist, für den passt der Insta-Dry gut. Nur mit dem Umgraben der Blumenbeete sollte ein bisschen länger warten. 

Preis: ca. 8€ für 13,3ml
Note: 2

Essence Better Than Gel Nails

Da ging ja vor ein paar Monaten ein Aufschrei durch die virtuelle Welt, als der „normale“ Better Than Gel Nails-Top Coat, der heißgeliebt war (weil: schnell getrocknet und schönes Finish) plötzlich in zwei neuen Formulierungen auf den Markt kam. „Fast Dry“ sollte so sein wie der alte, nur war eine Charge (nämlich DG.AB, wie man so liest) fehlerhaft und ist nicht mal „fast“, sondern gar nicht getrocknet – leider kann ich das bestätigen. Ich hab ja keine Ahnung, wie viele Fläschchen so eine Charge umfasst, aber es dürften sehr sehr viele gewesen sein… beim Kauf also unbedingt darauf achten!
„High Gloss“ ist auf dem Foto zu sehen. Der trocknet leider nicht ganz so schnell, wie die alte Version. Das ist sehr schade, weil gerade das bei Nail Designs oft recht praktisch war, um Zwischenschichten zu trocknen, wenn man zum Beispiel mit Klebestreifen arbeiten wollte. Dafür ist er aber relativ dickflüssig, was ein schönes (gel-artiges, na geh!) Finish ergibt. Wenn er mal ganz getrocknet ist, ist der Lack außerdem sehr kratzbeständig und die Nägel sind ein bisschen stabiler (oder zumindest bilde ich mir das ein).
Die einzige Befürchtung, die ich habe... verschwindet der gerade aus dem Sortiment, weiß das jemand? Das wäre traurig...

Preis: 2,75€
Note: 1

Essence Nail Art Sealing Top Coat

Kurz und knapp: Mag ich überhaupt nicht! Die Konsistenz ist ähnlich wie die des Better Than Gel Nails – aber er trocknet genauso schnell/langsam wie jeder normale Nagellack, also nix „fast dry“. Damit ist das Ziel für mich klar verfehlt und mehr will ich gar nicht dazu sagen.
Ah doch, eines noch: Auch hier wurde die Formel geändert. Ob das gut oder schlecht ist, werde ich leider nicht herausfinden, weil ich diesen Top Coat nicht mehr kaufen werden.

Preis: ca. 2€ für 10ml
Note: 5


Essence Studio Nails Ultra Gloss Nail Shine/Essie No Chips Ahead/Catrice Quick Dry & High Shine 

Drei, die sich sehr ähnlich sind und deshalb die gleiche Kategorie bewohnen dürfen! Alle drei sind sehr flüssig (wesentlich flüssiger als normaler Lack) und absolut nicht gel-artig, wie andere Überlacke. Sie trocknen tatsächlich alle drei relativ schnell, bilden dabei aber nur eine sehr dünne Schicht über dem Farblack. Was bei solchen flüssigen Überlacken auch immer zu passieren scheint: Der Pinsel verfärbt sich, sowohl bei hellen, als auch bei dunkleren Lacken. Das heißt zum einen, dass man beim nächsten Lackieren schnell mal andersfarbige Streifen auf den Nägeln hat. Zum anderen aber auch, dass man aufpassen muss, wenn man gerade Eeeewigkeiten an einem Design gearbeitet hat. Könnte passieren, dass es verschmiert.

Für einfarbig lackierte Nägel aber auf jeden Fall in Ordnung. Pluspunkt also die kurze Trockenzeit, negativ dagegen, dass das Ergebnis kratzanfällig ist. Insgesamt aber nicht meine Favoriten.
Nachdem sich alle drei ziemlich ähnlich sind, würde ich allen Interssierten dazu raten, die billigste Version, nämlich Essence, zu kaufen.

Preise:
Essie No Chips Ahead ca. 10€ für 13,5ml
Catrice Quick Dry & High Shine ca. 3€ für 10ml
Essence Studio Nails Ultra Gloss Nail Shine ca. 1,70€ für 8ml
Note: 3

China Glaze Patent Leather Top Coat

Das Blöde an China Glaze ist, dass man sie im Internet bestellen muss (zum Beispiel hier). Meine Geldtasche dankt zwar, aber sollte es mich jemals nach Amerika verschlagen, weiß ich schon, wo ich meine Einkaufstour starte (außerdem sind sie dort billiger) :D
Der Patent Leather ist von der Konsistenz her sehr flüssig und es handelt sich dabei nicht um einen schnelltrocknenden Überlack. Den gäbe es zwar auch, aber leider war diese Version zum Zeitpunkt meiner Bestellung ausverkauft. Darum also der Patent Leather, den ich bisher nur mit China Glaze Lacken ausprobiert habe. In dieser Kombination funktioniert er gut und hält bombenfest. Der Preis ist für die Menge auch noch verkraftbar, wenn man vom Versand mal absieht.
Ein Langzeittest fehlt zu diesem Überlack zwar noch, alles in allem finde ich ihn bisher aber ganz ok. 

Preis: ca. 7€ für 14ml
Note: 2

Zusammengefasst auf einen  Blick:

Note 1: Essence Better Than Gel Nails (beider Versionen, so sie funktionieren)
Note 2: Sally Hansen Insta-Dry/China Glaze Patent Leather Top Coat
Note 3: Essence Gel Look Top Coat/ Essie No Chips Ahead/Catrice Quick Dry & High Shine/Essence Studio Nails Ultra Gloss Nail Shine
Note 4: Essie Good To Go
Note 5: Essence Nail Art Sealing Top Coat

Keine Erfahrungen habe ich mit Seche Vite (der sich aber den Berichten nach wie der Good To Go zu verhalten scheint), Art Deco oder sonstigen höherpreisigen Überlacken. Nachdem mein Verbrauch relativ hoch ist, bleibe ich bei Überlacken gern im billigeren Preissegment :)

1 Kommentar:

  1. oh danke für die zusammenfassung!! ich liebe solche gegenüberstellungen ja :)

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